Stufen zum Erfolg, 21.10.2008
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StzE-Pressespiegel 2003
Bericht der Ludwigsburger Zeitung von 21.11.2003 Mit guten Manieren zum Ausbildungsplatz Von Alexander Föll Marbach - Mit einem Knigge-Kurs fürs Vorstellungsgespräch
startete gestern für zwei Klassen der Tobias-Mayer-Hauptschule das Projekt
"Stufen zum Erfolg". Die Imageberaterin Anna Pressl bereitete die Achtklässler
in eineinhalb Stunden auf diese Ausnahmesituation vor. Bei Unternehmen und
Betrieben werden neben den schlechten Leistungen oft auch die mangelnden
Umgangsformen der Bewerber um Lehrstellenplätze kritisiert. Vor allem
Hauptschülern haftet ein solches Image an. Dem möchten die Wirtschaftsjunioren
Ludwigsburg mit ihrem Projekt "Stufen zum Erfolg" entgegensteuern. An drei
Schulen im Landkreis sollen Hauptschüler fit für den Beruf gemacht werden.
Gestern bestiegen zwei achte Klassen der Marbacher Tobias-Mayer-Schule die erste
Stufe, einen Knigge-Kurs fürs Bewerbungsgespräch. "Darf ich Sie mit ,Sie'
anreden?" - begann Imageberaterin Anna Pressl ihre Lehrstunde in Sachen Benimm -
kein anbiederndes "Du", sondern das korrekte "Sie" sollte herrschen. Pressl gab
in Sachen Höflichkeit das beste Beispiel für die Jugendlichen ab. Wenn schon
korrekt, dann richtig. Die Zauberwörter in Pressls Kurs heißen Höflichkeit,
Haltung und Respekt. Um der Klasse zu verdeutlichen, wie wichtig der erste
Eindruck sein kann, ließ sie die Schüler eine "Null-Bock-Haltung" einnehmen.
"Versetzen Sie sich jetzt in die Lage eines Unternehmers - würden Sie so
jemanden einstellen?" Die Jungen und Mädchen lernten mit sichtlichem Interesse,
sich gegenseitig mit Handschlag vor zustellen, Haltung zu bewahren und laut und
deutlich ihren Namen zu sagen. Beim Vorstellungsgespräch ist die Haltung
wichtig: Nicht verkrampft hinstehen. Bild: Alfred Drossel Aber es gab auch
schwierigere Probleme. Wer gibt zum Beispiel zuerst die Hand beim
Vorstellungsgespräch? Und wie wichtig ist es, mit seinem Gegenüber Blickkontakt
zu halten? Auch die Kleidung der Jugendlichen kam zur Sprache. Teils direkt,
aber nie verletzend, kritisierte Pressl hier einen zu kurzen Rock, dort einen
sichtbaren Bauchnabel oder eine schlecht gebundene Krawatte. "In Ihrem Alter
halte ich eine Krawatte eigentlich nicht für nötig", beruhigte sie die, die
"ohne" gekommen waren. Trotzdem müsse die Kleidung sauber und nicht schlabbrig
oder zu sportlich sein. "Ich halte diesen Kurs für eine sehr sinnvolle Sache",
sagte Klassenlehrer Peter Mathe. "Das nehmen meine Schüler sicher um einiges
besser an als wenn ich es ihnen sagen würde", gab er zu. Anna Pressl sagte, sie
sei immer wieder überrascht, dass Jugendliche ein inneres Verständnis dafür
hätten, was sich gehört und was nicht. Die Jugendlichen selbst zeigten sich
beeindruckt: "Vor allem die Tipps zur Begrüßung und dass ich den Augenkontakt
suchen muss, werde ich künftig beherzigen", sagte der 14-jährige Daniel Günther
aus Rielingshausen. |